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Kompensation von Drehstromasynchronmotoren
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ToggleWozu Kompensation?
Große induktive Lastenbelasten das Stromnetz. Daher schaltet man bei großen Drehstromasynchronmotoren Kondensatoren hinzu, um den Wirkleistungsfaktor cos φ zu verbessern. Nach EVU sollten Motoren über 5 kvar kompensiert werden.
Berechnen Sie für den nachstehenden Motor die Blindleistungsaufnahme im Nennbetrieb und entscheiden Sie, ob dieser Motor demnach kompensiert werden muß.
Qbl = √3 U * I * sin φ | Nebenrechnung: cos φ = 0,85 => φ ≈ 31,7888 => sin φ ≈ 0,52678
Qbl = √3 * 400V * 24A * 0,52678 = 8,763 kvar
Damit muß der Motor kompensiert werden.
Wie funktioniert die Kompensation?
In der Praxis werden Sie nicht die gesamte Blindleistung, welche bei Nennlast anfällt kompensieren. Grund ist: Bei geringer Last (Extremfall Leerlauf) fließen geringere Blindströme und damit hätten Sie den Motor hier überkompensiert, was wiederum unerwünscht ist.
Entweder ist ein Zielleistungsfaktor vorgegeben oder die Kondensatorleistung ist tabellarisch zu entnehmen. Nach Vorgabe soll der Motor auf cos φ2 = 0,98 kompensiert werden. Das Leistungsdreieck mit und ohne Kompensation sieht skizziert wie folgt aus:
Bestimmung der erforderlichen kapazitiven Blindleistung Qbc, um den neuen Wirkleistungsfaktor zu erhalten:
Qbc ges = Pzu (tan φ1 - tan φ2) | φ1 vor der Kompensation; φ2 nach der Kompensation
In unserem Beispiel:
Pzu = √3 U * I * cos φ = √3 * 400V * 24A * 0,85 = 14,133 kW
Vor der Kompensation: cos φ1 = 0,85 => φ1 ≈ 31,79°
Nach der Kompensation: cos φ2 = 0,98 => φ2 ≈ 11,48°
Qbc ges = 14,133 kW (tan 31,79° - tan11,48°) = 5,889 kvar
Bestimmung der Kondensatorgröße:
Zunächst besteht die Möglichkeit, die Kondensatoren in Stern oder Dreieck zu verschalten:
Die gesamte Blindleistung beträgt bei unserem Motor Qbc ges = 5,889 kvar. Ob in Stern oder Dreieck, auf einen einzelnen Kondensator fallen nun 1/3 der Blindleistung ab:
Qbc = 1/3 Qbc ges = 1/3 * 5,889 kvar = 1,963 kvar
Den Zusammenhang zwischen kapazitiven Blindwiderstand und der Blindleistung, die daran abfällt, leiten wir am einfachsten mit einem Vergleich zum ohm´schen Widerstand her:
P = U2 vergleichbar mit QC = U2 … Gl. (1)
.......R XC
mit XC = 1 / 2π f C … Gl. (2)
Aus den Grundlagen Elektrotechnik sollten die Gleichungen …(1) und …(2) bekannt sein.
… Gl.(2) in …Gl.(1) ergibt: QC = U2 = U2 2π f C
...................................................1 / 2π f C
=> C = QC = QC …Gl.(3) | ω = 2π f
U2 2π f U2 ω
Aus der Gleichung …(3) ist ersichtlich, daß für die Bestimmung der Kondensatorgröße wichtig ist zu wissen, ob diese in Stern oder in Dreieck verschaltet werden. Grund: Werden die Kondensatoren etwa in Stern verschaltet, so verringert sich die Kondensatorspannung um den Faktor √3 auf 230 V, d.h. die Kapazität der Kondensatoren erhöht sich damit auf das 3-fache.
Wir überprüfen diese Aussage:
Kondensatoren in Dreieck geschaltet:
C = QC = 1963 var = 3,905 * 10-5 F ≈ 39 µF
.......U2 2π f (400V)2 2π50s-1
Kondensatoren in Stern geschaltet:
C = QC = 1963 var = 1,181 * 10-4 F ≈ 118 µF
.......U2 2π f (230V)2 2π50s-1