Verhalten bei Stromunfällen

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Stromunfall: So verhalten Sie sich als Ersthelfer richtig

Vorab: Bei einem Stromunfall zählt jede Sekunde. Trotzdem vergessen Sie nie als möglicher Ersthelfer Ihren Eigenschutz!

Zudem sollten Sie die Unterschiede zwischen den Bereichen Niederspannung (bis 1.000 Volt) und Hochspannung (über 1.000 Volt) kennen und beachten.

Niederspannungsbereich (bis 1.000 Volt)

Je nach Stromstärke kann sich die Muskulatur verkrampften, der Betroffene kommt nicht los und die Kontaktzeit verlängert sich. Oft geschehen Sekundärunfälle. Wechselspannungen ab 50 V können tödlich sein. Als mögliche Folgen sind Atemstörungen, Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern zu nennen und sind letztendlich die Hauptursachen für den möglichen tödlichen Ausgang im Niederspannungsbereich.

 

Elektrofachkraft Elektrosicherheit-Vorsicht Hochspannung

Elektrosicherheit-Vorsicht Hochspannung

Hochspannungsbereich (über 1.000 Volt)

Bei Spannungen über 1.000 Volt kann neben den Verletzungen mit direkter Körperdurchströmung auch zu Lichtbogenverletzungen und Verbrennungen kommen. In den Bereichen der Durchströmung sind Gewebszerstörungen und möglichen schweren Schäden am Herzen, Nervensystem und Muskeln wahrscheinlich.

Wenn nun doch ein Unfall passiert, wie verhalten Sie sich richtig? Zuerst: Immer zuerst an den Eigenschutz denken!

Im Niederspannungsbereich heißt das:

  • Abschalten der Stromkreise,
  • Ziehen des Netzsteckers,
  • Alternativ Isolieren des Verunglückten, evtl. den Verunglückten mit einer Holzlatte von der Leitung wegstoßen.
  • Zeitnahe ärztliche Kontrolle bei Verdacht auf eine Körperdurchströmung

Im Hochspannungsbereich bedeutet Eigenschutz:

  1. Sicherheitsabstand entsprechend der Spannungshöhe zum Verunfallten einhalten (mindestens aber fünf Meter!)
  2. Notruf absetzen
  3. Freischaltung und Freigabe durch Fachpersonal (!)
  4. danach erst weitere Erste Hilfe möglich

 

Gleichzeitig sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Unfälle soweit wie möglich zu verhindern. Weitere Informationen zur Elektrosicherheit finden Sie unter BGI 519„Sicherheit bei Arbeiten an elektrischen Anlagen“.

Was sind Sekundärunfälle?

Als Sekundärunfall kann z.B. das Abstürzen von einer Leiter nach einem elektrischen Schlag genannt werden. D.H diese Unfalle kamen erst nach einem elektrischen Schlag zustande.


Testen Sie Ihr Wissen:

1. Eine Person hat einen elektrischen Schlag von 230 V abbekommen. Sie hängt nicht mehr an Phase, ist aber nicht ansprechbar. Welche Maßnahmen müssen eingehalten werden?