Abschalten durch RCD-Schalter
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ToggleInternationale Bezeichnung RCD steht für Residual Current Protective Device (Fehlerstom-Schutzeinrichtung). Weitere Bezeichnungen: FI (F steht für Fehler und I für das Formelzeichen für Strom) und Summenstromwandler.
RCD-Schalter haben zur Aufgabe, bei einem Fehlerstrom von 30 mA allpolig innerhalb 300 ms abzuschalten.
Funktionsweise RCD-Schalter
Der Summenstromwandler prüft, ob die Summe der zum Verbraucher fließende Ströme gleich dem im N-Leiter zurückfließende Strom ist. Wenn dies der Fall ist, heben sich die magnetischen Wechselfelder der Leiter gegenseitig auf und damit wird auch keine Spannung induziert, welcher den elektromagnetischen Auslöser aktivieren könnte.
Die fehlerfreie Auslösung des RCD-Schalters wird mit der Prüftaste getestet und muss bei ortsfesten Anlagen mindestens halbjährlich, bei mobilen Anlagen täglich geprüft werden.
Unterscheidung RCD-Typen
Die Bezeichnung RCD ist eigentlich der Oberbegriff für alle Arten von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (wenn wir gewöhnlich damit die RCCB´s) meinen:
RCCB´s (Residual Current operated Circuit-Breaker) sind die in Deutschland unter dem Namen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schutzschalter) bekannt. Aber im Grunde genommen sind diese eine Unterklasse der RCD´s.
RCBO´s (Residual Current operated Circuit-Breaker with Overcurrent protection) gewährleisten neben dem Schutz vor Fehlerströmen auch Überlast- und Kurzschlussschutz durch die Kombination mit einem LS-Schalter.
PRCD´s (Portable Residual Current Device) sind ortsveränderliche Schutzeinrichtungen und können nachträglich in Steckern integriert werden. Diese werden hauptsächlich bei Baustellen oder bei Feuerwehreinsätzen eingesetzt.
RCM-Geräte (Residual Current Monitor) erkennen einen Differenzstrom und melden dies. Im Fehlerfall erfolgt keine Abschaltung, sondern lediglich eine Meldung.
Typen von FI-Schutzschaltern
FI-Schutzschalter Typ AC sind lediglich zur Erfassung von sinusförmigen Wechselfehlerströmen geeignet. Dieser Gerätetyp ist in Deutschland entsprechend DIN VDE 0100-530 nicht zugelassen und kann kein VDE-Zeichen erhalten.
FI-Schutzschalter Typ A erfasst neben sinusförmigen Wechselfehlerströmen auch pulsierende Gleichfehlerströme. Damit werden auch einphasige Verbraucher mit elektronischen Bauteilen (z. B. EVG, Dimmer) möglichen Fehlerstromformen erfasst.
FI-Schutzschalter Typ F erfassen dieselben Fehlerstromarten wie Typ A. Darüber hinaus sind sie zur Erfassung von Fehlerströmen, die aus einem Frequenzgemisch von Frequenzen bis 1 kHz bestehen, geeignet. Damit werden auch die möglichen Fehlerstromformen auf der Ausgangsseite von einphasig angeschlossenen Frequenzumrichtern (z. B. in Waschmaschinen, Pumpen) erfasst.
FI-Schutzschalter Typ B dienen, zusätzlich der Erfassung der Fehlerstromformen des Typs F, auch zur Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen. Allerdings iust hier zu beachten, dass diese Fehlerstrom-Schutzeinrichtung dieses Typs für den Einsatz im Drehstromsystem mit 50/60 Hz, aber nicht bei von 50/60 Hz abweichenden Frequenzen, wie auf der Ausgangsseite von Frequenzumrichtern, geeignet ist.
FI-Schutzschalter vom Typ B+ wurden im Jahr 2009 normativ eingeführt und haben gegenüber Typ B erhöhte Anforderungen: Si ist definiert, dass Fehlerströme mit einer Frequenz im Bereich zwischen 1 und 20 kHz auch spätestens bei 420 mA zu einer Abschaltung führen, unabhängig davon, ob der Bemessungsdifferenzstrom 30, 100 oder 300 mA beträgt. Bei der Kennzeichnung kommt das kHz-Zeichen dazu.