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Pneumatik - Zeitfunktionen bzw. Zeitglieder
Für bestimmte Anwendungen, wie z.B. eine Presse in der Fertigung, soll der Druck für eine bestimmte Zeit gehalten werden. Die Pneumatik kennt hierfür bestimmte Zeitventile - einschalt- sowie ausschaltverzögert - welche gänzlich ohne Elektrik auskommen und damit die Explosionssicherheit erfüllen.
Weitere Anwendungen dieser pneumatischen Zeitglieder:
- Ablaufsteuerungen verwenden oft Zeitglieder. Es wurde schon das Beispiel der pneumatischen Presse genannt. Hier z.B. wird erst dann in den nächsten Schritt gewechselt, wenn die Prägezeit abgelaufen ist.
- Zeitgesteuerte Zweihandsteuerung - hier können Sie die Reaktionszeit einstellen
- Bei großen Anlagen machen sich Zeitverzögerungen aufgrund der langen Schläuchen bemerkung. Zeitglieder können hier dazu dienen, diese Zeitverzögerungen abzufangen.
Anzugsverzögertes Zeitglied in der Pneumatik
Die Funktionsweise eines anzugsvergögerten Zeitglieder wird klar, wenn man sich dessen Schaltzeichen anschaut: Pneumatische Zeitglieder haben generell einen Druckspeicher. Hier strömt über den Steueranschluss 12 Druckluft in diesen Druckspeicher. Nach einer gewissen Zeit kann sich somit ein Druck aufbauen, bis der Schaltdruck erreicht ist.
Über das Stellglied 3/2-Wegeventil oder 2/2Wegeventil) kann bestimmt werden, ob Sie einen Öffner- oder Schließerkontakt als Schaltstufe haben.
Abfall- bzw. Ausschaltverzögertes Zeitglied in der Pneumatik
Im Grunde genommen besteht das pneumatische abfallverzögerte Zeitglied aus den gleichen Baugruppen wie das anzugsverzörte Zeitglied. Hier allerdings kann die Druckluft am Steueranschluss 12 ungehindert die Drossel über das Rückschlagventil passieren und die Schaltstufe (hier das 3/2-Wegeventil) betätigen. Der Druckbehälter füllt sich dabei schnell.
Ist nun der Steueranschluss 12 drucklos, so entströmt die Druckluft über die Drossel. Entsprechend fällt der Druck verzögert ab, bis die Schaltschwelle unterschritten ist.
Anwendung: Zeitgesteuerte Zweihandverriegelung rein pneumatisch
Um den Einsatz einer zeitgesteuerten Zweihandverriegelung auch in explosionsgefährdeten Räumen zu ermöglichen, wird ein solches als fertiges Modul angeboten. Hier eine Beispielschaltung und Erklärung zur Funktionsweise:
1 | Sobald beide Taster S1 und S2 betätigt sind, öffnet das Zweidruckventil (logisch UND). |
2 | Über das ODER-Glied lädt sich der Speicher auf, bis sich ein genügend großer Schaltdruck erreicht ist, damit das 3/2-Wegeventil innerhalb des Steuerblocks betätigt werden kann (einschaltverzögert) |
3 | Das 3/2-Wegeventil innerhalb des Moduls schaltet nur dann durch, wenn das Zweidruckventil (UND-Funktion S1 und S2) schneller schaltet, wie sich ein genügend großer Steuerdruck über die ODER-Verknüpfung (S1 oder S2) aufgebaut hat. |